Rezensionen

 

Buchbesprechung von Marianne Nolde / facebook vom 17.07.2025

Dieses Buch von Sandra Pioro hat mich sehr berührt. Es ist eine Spurensuche zu ihrer Familie, die sie mit ihrer jüdischen Geschichte in Kontakt bringt - und damit auch mit dem Schicksal all der Menschen aus ihrer väterlichen Familie, die dem Holocaust zum Opfer gefallen sind.

Das Buch ist nicht nur liebevoll geschrieben, sondern auch liebevoll gestaltet. Die Innenseiten der Innenklappen sind gefüllt mit den Namen der Familienmitglieder, von denen sie erst im Laufe ihrer Suche erfährt und deren Namen sie beim gut begleiteten Besuch des KZ Auschwitz dort unter den Opfern eingeschrieben findet.

Es ist gleichzeitig auch die Geschichte eines Trennungskindes, die in meine berufliche Mission hineinfällt: der liebevolle und doch unzuverlässige und schließlich verschwundene Vater, über dessen Geschichte u.a. als KZ-Überlebender und anschließend als "Displaced Person" (mir war nicht klar, wie schwer es hier für Überlebende nach der Befreiung noch sein konnte!) die Autorin mehr erfährt und zunehmend in Frieden mit der schillernden Person ihres Vaters kommt.

Erschreckt hat mich, was Sandra Pioro über selbst erlebten Antisemitismus berichtet, bis hin zur verschmierten Fensterscheibe ihres zeitweiligen Modeateliers - aber immerhin kommt eine Frau, die die Reinigung für sie übernimmt, weil sie einfach unzumutbar findet, es dem Opfer zu überlassen.

Ich schätze den Schreibstil, ich erlebe ihn als klar, es ist eine Suche, keine Anklage, und gerade angesichts der Ernsthaftigkeit ihrer mutigen Spurensuche, auch dem Versuch Frieden zu finden, hat mich ihr Buch zu Tränen gerührt. Ich fühle mich, als Kriegsenkelin ohne jüdische Wurzeln (soweit ich weiß) seit meiner Jugend mit dem Schrecken des Holocaust verbunden. Trotzdem habe ich in diesem Buch noch Neues erfahren. Erst als Erwachsene erfuhr ich, dass ein Onkel von den Nazis wegen psychischer Erkrankung euthanasiert wurde. Wie groß muss die Lücke sein, wenn ganze Familienzweige ausgelöscht wurden.

Leseempfehlung, gerade in der heutigen Zeit, in der es kaum noch lebende Zeitzeugen gibt.

*unbeauftragte und unbezahlte Werbung, Buch selbst entdeckt und gekauft*

#shoah #jüdischesleben #buchempfehlung #autobiografisch

Buchbesprechung von Marianne Nolde

 

Bookworm

5,0 von 5 Sternen Mutig und berührend

Rezension aus Deutschland vom 3. Juni 2025

In wunderbarer, poetischer und gleichzeitig schnörkelloser Sprache schildert Sandra Pioro die Reise durch ihre Vergangenheit als Tochter eines Holocaust-Überlebenden, die sie letztendlich zu sich selbst führt.
Die mit stiller Eindringlichkeit erzählte Geschichte ist berührend und fesselnd zugleich, man mag garnicht mehr aufhören, zu lesen. Ein mutiges, aufwühlendes, und- gerade in dieser Zeit- wichtiges Buch.

 

5 Sterne bei Thalia ......  Empfehlenswert!!! 

Bewertung am 29.04.2025
Bewertungsnummer: 2478509
Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Das besondere an dem Buch ist die tiefgehende Botschaft geschrieben mit Leichtigkeit. Man flutscht durch die Seiten ohne an spießigen Sätzen hängen zu bleiben und kann dadurch emotional umso tiefer tauchen. Es hat für mich eine neue Welt geöffnet und mich dazu gebracht über meine eigene Welt und meine eigenen Erfahrungen nachzudenken. Ich bin Sandra Pioro sehr dankbar, dass sie den Schritt gewagt hat und das Schweigen gebrochen hat. Ich empfehle dieses Buch jedem, ob zum Selberlesen und/oder um es zu verschenken.

Spitzenrezensionen aus Deutschland.

5,0 von 5 Sternen bei Amazon..... Ein Glücksfall der Literatur

Bewertet in Deutschland am 26. April 2025

Ein Glücksfall der Literatur, eine unnachahmliche poetische Schilderung der Suche der Autorin nach ihrer Identität als Tochter eines Holocaustüberlebenden, der spurlos verschwand, als sie noch ein kleines Kind war. Sie begibt sich auf einen langen, schmerzhaften Weg der Suche nach vielen Antworten. Der Leser begleitet sie dabei, bewundert, wie sie offen, ehrlich und schonungslos dabei vorgeht, ihre Ängste bezwingt und Antworten findet. So kann sie sich der Gegenwart und ihrer Zukunft stellen und Frieden mit der Vergangenheit finden. Ein wunderbares Buch, das man nicht missen möchte.
 Marianna

 

5,0 von 5 Sternen bei Amazon....Ergreifend beeindruckende Geschichte

Bewertet in Deutschland am 31. März 2025

Ein bewegendes und eindrucksvolles Werk, das die Leser auf eine Reise durch die Schatten der Vergangenheit und die Hoffnung der Zukunft mitnimmt. Sandra Pioros 'Nie mehr still' ist ein Meisterwerk der Literatur, das die Geschichte einer Familie und die Auswirkungen des Holocausts auf die nachfolgenden Generationen aufgreift.

Mit einer Sprache, die sowohl poetisch als auch präzise ist, erzählt Pioro die Geschichte ihres Vaters, der mehrere Konzentrationslager überlebt hat, und ihrer eigenen Suche nach Identität und Verständnis. Das Buch ist ein Zeugnis für die Kraft der menschlichen Seele und die Fähigkeit, auch in den dunkelsten Momenten Hoffnung und Liebe zu finden.

'Nie mehr still' ist ein Buch, das man nicht vergessen kann. Es ist ein Buch, das die Leser zum Nachdenken anregt, zum Reflektieren über die Geschichte und die Gegenwart. Es ist ein Buch, das die Leser dazu bringt, ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen zu überdenken und neue Perspektiven zu gewinnen.

Sandra Pioro hat ein Meisterwerk geschaffen, das die Literaturwelt bereichert. 'Nie mehr still' ist ein Buch, das man lesen muss, um die Welt besser zu verstehen und um sich selbst besser zu verstehen.

Stefanie Maier

 

Begutachtungen in der ekz-Publikation ID bzw. IN 2025/25 (Verlag 978-3-903575)

Pioro, Sandra:
Nie mehr still : die Reise zu mir selbst : Eine jüdische Geschichte / Sandra Pioro. - 1.
Auflage. - Graz : edition keiper, März 2025. - 316 Seiten : Illustrationen, schwarz-weiß ; 20
cm
ISBN 978-3-903575-49-3 Broschur : EUR 23.35
Sandra Pioro, geb. 1968, wuchs in einer jüdischen Familie in Stuttgart auf. Ihr Vater war
meist abwesend, bis er nach der Scheidung der Eltern ganz aus ihrem Leben verschwand. In
ihrem Buch erzählt sie, wie sie sich auf Spurensuche begibt, versucht, die Geschichte ihrer
Familie, die Herkunft ihres Vaters, über die sie wenig weiß, zu ergründen. Der Vater, geb.
1926, war Überlebender von Auschwitz und Buchenwald; alle Mitglieder seiner polnisch-jüdischen
Familie wurden in der NS-Zeit umgebracht. Sie erzählt von ihrer Recherche, die
sie bis nach Polen führt, und verbindet diese mit Autobiografischem, mit ihrer Lebens- und
Gefühlswelt. | Ein anschaulich geschriebenes Buch, das offen und berührend davon erzählt,
wie schwierig es für die Kinder von Holocaustüberlebenden war, mit dem Schweigen in der
Familie, mit den Traumata, die an die nächste Generation weitergegeben wurden, zu leben
und wie die oft schmerzvolle Suche nach ihren Wurzeln, sie bereichert und gestärkt hat. Vgl.
A. v. Treuenfeld: "Leben mit Auschwitz" (ID-A 10/20). (2)
Larissa Dämmig

ID bzw. IN 2025/25
Veröffentlichungsdatum ist der Montag der angegebenen Kalenderwoche (ID/IN Woche) in
unseren Lektoratsdiensten. Die Lektoratsdienste mit den ekz-Informationdiensten ID Buch
und ID Nonbook unterstützen den bibliothekarischen Bestandsaufbau. Sie informieren
jährlich über circa 20.000 relevante Titel, im Rahmen der Lektoratskooperation
herausgefiltert aus einem Marktangebot von rund 100.000 Neuerscheinungen. Diese
Auswahl findet sich mit Begutachtung, Systematik nach ASB, KAB, SfB und SSD und
Interessenkreisen in den Lektoratsdiensten.

 

 

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